Barfen beim HundHunde Barfen – was müsst ihr dabei beachten!

Barfen wird immer beliebter, doch ist dies ein recht komplexes Thema. Man darf nicht einfach ein paar Zutaten kaufen und diese nach Belieben zusammen mischen. Stimmt die Zusammensetzung nicht, kann dies schwere gesundheitliche Folgen für euren Hund nach sich ziehen. 

BARF – was bedeutet dies?

 

BARF steht für Biologisches Artgerechtes Rohes Futter im deutschen Sprachgebrauch, im englischen steht dies für Bones And Raw Food – Knochen und rohes Futter.

Beim Barfen handelt es sich also um eine Ernährungsform für Hunde, die aus Knochen, rohem Frischfleisch und Rohkost, wie Gemüse und Obst bedarfsgerecht zusammenstellt wird. Dabei gilt es aber einiges zu beachten. Manche Obstsorten, wie beispielsweise Weintrauben können zu tödlichen Vergiftungen führen.

Worauf muss ich beim Barfen achten?

Beim Barfen von Hunden muss das Futter nicht nur auf die Hunderasse, das Alter des Hundes, der Aktivität sondern auch und seinen Gesundheitszustand abgestimmt werden. Darum ist es ratsam erst nach Rücksprache mit dem Tierarzt und nach dem Lesen von einschlägiger Fachliteratur mit dem Barfen zu beginnen.

Eine schrittweise oder auch teilweise Nahrungsumstellung sollte vermieden werden, da es die Organe und den Magen-Darm-Trakt stark belasten kann, grundsätzlich sollte ganz oder gar nicht auf BARF umgestellt werden. Je älter ein Hund ist und je länger ein Hund Fertigfutter bekommen hat, desto schwieriger wird die Umstellung für seinen Körper. Hier müsst ihr schonend mit fettarmen Fleischsorten, weichen Knochen und nicht blähenden Gemüsesorten umstellen.

Die Ernährung beim Barfen darf nicht eintönig sein, sondern muss zum Ausgleich von Mangel oder Überangebot sehr abwechslungsreich gestaltet sein.

Gemüse und Obst sollte püriert verfüttert werden, da der Verdauungssaft des Hundes die Zellulose der Pflanzen nicht aufspalten kann und somit die Vitamine nicht verwertet würden.

Neigt euer Hund zu weichem Stuhl oder Durchfall, dann könnt ihr das Gemüse auch kochen, denn so ist es besser verdaulich. Allerdings gehen dabei auch Vitamine verloren. Daher solltet ihr besser im Wechsel Rokhkost und gekochtes Gemüse füttern.

Auf die Fütterung von Knochen darf beim Barfen nicht verzichtet werden, denn sonst entsteht ein Calcium Mangel, was zu gesundheitlichen Schäden führt. Wollt ihr keine Knochen verfüttern, dann mischt pures Knochenmehl, gemörste Eierschalen oder Calcium-Citrat unter die Fleisch-Gemüse-Mischung.

Bis auf Schweinefleisch könnt ihr alle Fleischsorten roh verfüttern. Schweinefleisch könnte das für Hunde tödliche Aujetzky-Virus enthalten. Kocht man Schweinefleisch bei mindestens 60 Grad, wird dieser Virus jedoch abgetötet.

Knochen IMMER NUR roh und nur mit Fleischanteil verfüttern. Gekochte Knochen splittern leicht und können zum Tod des Hundes durch Darmverletzungen oder Darmverschluss führen. Knochen ohne Fleischanteil führen zu Verdauungsproblemen.

Getreide muss nicht zugefügt werden. Ein Hund kann Getreide nicht verwerten. Zudem reagieren viele Hunde allergisch auf Getreide.

Auf die Fütterung von Milch und Milchprodukte solltet ihr verzichten, da es zu Fehlgärungen im Darm kommen kann.

Wenn ihr kein frisch geschlachtetes, blutreiches Fleisch füttert, müsst ihr ein paar Mal die Woche eine Prise Salz, nach Möglichkeit Meersalz zufügen.

Nahrungsumstellung

Da die Nahrungsumstellung ein sehr heikles Thema ist, achtet dabei auf folgende Schritte:

  • Mischt das BARF-Futter nicht unter Fertigfutter
  • Lasst euren Hund vor der Umstellung 24 Stunden lang fasten, um den Verdauungstrakt zu reinigen.
  • Beginnt mit einem Fettgehalt von maximal 10% bei der ersten rohen Kost, wie z.B. mit gewolftem Rind oder Lamm und mit einem nicht blähendem Gemüse, wie beispielsweise Karotte (falls euch der Tierarzt nichts anderes geraten hat)
  • Bekommt euer Hund danach keinen Durchfall und auch keine Verstopfung könnt ihr am nächsten Tag eine neue Fleischzutat ausprobieren. Beispiel: Zu dem Rindfleisch etwas Pansen und eventuell eine zweite Gemüsezutat hinzufügen
  • Hat sich euer Hund an das Frischfleisch, Pansen und Gemüse gewöhnt, könnt ihr nun Innereien hinzufügen
  • Anschließend könnt ihr nach und nach mit der Knochenfütterung beginnen. Startet bitte mit weichen Knochen wie z.B. Kaninchenkarkassen. Später könnt ihr diese durch Ochsenschwanz oder Rindfleischknochen ersetzen

Nahrungsergänzungsmittel

Damit auch eure Hunde alle notwendigen Mineralstoffe und Vitamine zu sich nehmen, ist es ratsam ein Nahrungsergänzungsmittel zum Barfen hinzuzufügen.

Das Produkt Domfleischerei Naumburg BARF Vitamin- & Mineralstoffmischung enthält alle Spurenelemente und Vitamine, die bei einem selbstgemachten Futter fehlen könnten. Das Pulver wird einfach mit dem Frischfleisch, Obst und Gemüse ergänzt. Auch kaltgepresstes Öl, wie beispielsweise Canina Barfer`s Oil Hanföl kann bedarfsweise hinzugefügt werden.

Soll ich Barfen oder doch lieber nicht?

Ihr wisst ja nun, dass die Umstellung von Fertigfutter auf BARF nicht so einfach ist, wie beispielsweise die Umstellung von Nass- auf Trockenfutter und dass ihr zum Barfen ein gewisses Fachwissen und die Zustimmung eures Tierarztes einholen solltet, damit es nicht zu gesundheitlichen Risiken bei eurem Hund kommt. Je jünger euer Hund ist, desto einfacher wird eine Umstellung sein. Wenn ihr euch genügend informiert habt und euch das Barfen zutraut, dann versucht es doch einfach.

Sollte euer Hund das rohe Fleisch ablehnen, könnt ihr schrittweise versuchen, dies erst zu kochen, dann nur zu überbrühen und dann roh zu verfüttern. Sollte er das Futter aber generell oder auch einzelne Elemente davon vehement ablehnen oder über längere Zeit Probleme mit der Verdauung haben, solltet ihr eventuell wieder auf Fertigfutter umstellen.   

   
© Pfoten-Träume 2016